Livia Gerster Eltern Petra Gerster und ihr Mann, der Journalist Christian Nürnberger, diskutieren über ihr neues Buch „Erziehungsnotstand“ in Deutschland, das die Ängste von Eltern und Lehrern sowie die Auswirkungen der Globalisierung auf die Familie untersucht.

Frau Gerster, Herr Nürnberger, beide haben gemeinsam einen Aufsatz über den erzieherischen Wert geschrieben, den sie zu Beginn des Buches in unserer Gesellschaft als unterbewertet empfanden. Welche Bedeutung messen Sie dem Ihrer Meinung nach bei?
Gerster: Für manche Eltern steht die Erziehung ihrer Kinder gar nicht im Vordergrund. Andere sind dazu nicht in der Lage, weil sie selbst nie zurückgefordert wurden. In ähnlicher Weise sah ich eine Ära Ende 1968, in der die Leute nicht viel Wert auf Manieren und Hochmut legten. Sie glauben nicht, dass sie bestraft werden, wenn sie ihre Kinder nicht erziehen, da es sich in der Regel um Kinder der 68er-Generation handelt.
Statt Konsens über Bildungsziele und -methoden herrscht in Nürnberg kollektive Apathie. Gerster: Es ist eine Qual, sich anzuziehen. Konsistenz ist zeit- und energieintensiv. Das gelingt uns nicht immer. Manchmal ist es notwendig, den geschätzten Seelenfrieden zu suchen.
Willen. Vielen Eltern fehlt die Konfliktfähigkeit bei der Kindererziehung, die ein wesentlicher Bestandteil der Familienerziehung ist. Wenn Kinder um etwas bitten, ist der beste Weg, sie dazu zu bringen, Ja zu sagen, dreimal Nein zu sagen und dann schließlich Ja. Keine Spielabschreckung wird für diesen Mann ausreichen.

In Ihrem Buch stellen Sie fest, dass Eltern zu wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen. Wie ist die Situation bei Ihnen? Es gebe eine Verschiebung der Lage, so Nürnberger. Es gibt Tage, an denen wir absolut keine Zeit haben und verlangen, dass wir uns selbst überlassen werden. Dann gibt es die Tage und Wochen, an denen wir viel Zeit haben und gemeinsam viel erreichen können. Alle unsere Mahlzeiten werden gemeinsam eingenommen, einschließlich Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie eines ausgedehnten Sonntagsbrunchs.
Du hingegen arbeitet von zu Hause aus und ist somit auch den ganzen Arbeitstag über vor Ort. Nürnberger: Es hat eine Weile gedauert, bis die Kinder gemerkt haben, dass ich da bin, aber nicht für sie. Es gibt heutzutage so viele Kinderpferde auf der Welt. In Ihrem Buch beschreiben Sie die schlechte Erziehung der Spielbegleiter Ihrer Kinder. Wie gehen Sie mit diesen Kindern um, wenn sie zu Besuch sind?
Nürnberger: Sie werden abgeholt. Wir sind keine Propheten; wir werden sicher auch fehler machen. Als unsere Kinder jedoch erst drei oder vier Jahre alt waren, sahen wir, dass jedes Gespräch mit anderen Eltern von den quengelnden Kindern abgebrochen wurde. Den kleinen Zuckungen im Nervensystem der Tiere wurde unerschütterliche Aufmerksamkeit geschenkt. Wir haben es nicht bewusst getan; wir haben es aus Selbsterhaltung getan.
Wir würden gerne ab und zu zusammenkommen und uns unterhalten. Früher galten Kinder im Vergleich zu ihren erwachsenen Kollegen als wenig beachtet. Ist die Fülle an Ratgebern nicht ein großes Problem?
Nürnberger: Wir kennen Eltern, die drei verschiedene Erziehungsstile im Jahr studieren und von einem zum nächsten wechseln. Ich glaube jedoch, dass es zu viele Arbeitsunfähige gibt und dass Zeitmangel das drängendste Problem ist, mit dem die Gesellschaft heute konfrontiert ist. Vor allem im Vätern. Viele Eltern verbringen wenig Zeit zu Hause und wenn, dann nicht mit ihren Kindern, sondern mit ihren Hobbies. Wir haben keinen Zeitvertreib. Wir haben einen Job und Kinder, um die wir uns kümmern müssen.

Gerster: Kinder bekommen auch in guten Verhältnissen alles, was sie brauchen, aber nicht die Zeit, die ihre Eltern haben. Ein Videospiel oder ein neuer Computer wird häufiger verwendet, um sie zu besiegen.
Gerster: Seit sie älter geworden sind, passiert das immer wieder. Sie scheinen uns jedoch nicht zu bemerken, da wir dort stärker sind. Einmal sah ich, wie meine Tochter die zufälligen Chat-Programme am Nachmittag abgeschaltet hatte. Dieser Medienschlamm, der auf unsere Kinder geschmiert wird, ist erschreckend genug. Im Allgemeinen kommuniziert, bewegt oder liest ein Kind in dieser Zeit nicht, das vor einem Computer oder einem Lesegerät sitzt oder steht. Dies hat Auswirkungen auf die Entwicklung des Landes.
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