Harald Sicheritz Krankheit

Harald Sicheritz Krankheit Harald Sicheritz wuchs in den 1960er Jahren im Wiener Stadtteil Favoriten auf. Als Student an der Universität entwickelte er eine Liebe für die kreativen Künste und schrieb und spielte Musik. Die ehrgeizigen Ziele junger Menschen, wie zum Beispiel Rockmusiker oder Schriftsteller zu werden, sollten nicht aufgegeben werden, sobald sie das Erwachsenenalter erreicht haben.

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Infolgedessen betrachtete Sicheritz den Film als seine drittgrößte Modeerscheinung. Wegen einer unfreundlichen Sekretärin kam er jedoch nicht an die Wiener Filmhochschule, wie er sich später erinnerte. So entschied er sich schnell und studierte anschließend Politikwissenschaft und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien. 1983 wurde er zum Dr. phil. mit seiner Dissertation “Wie nimmt das?”

Musik war jedoch schon immer ein Nebeninteresse während des Studiums. Mit seinem Album „Wiener Wunder“ hat er sich als Profi auf diesem Gebiet etabliert. Niki Lists 1980er-Klassiker “Müller’s Office” ist größtenteils den Beiträgen dieser Band zu verdanken. 1986 hatte er mit dem von ihm geschriebenen Lied „Loretta“ einen Nummer-eins-Hit in Österreich.

Er lernte den Beruf bei einer Nebentätigkeit als Kabelspleißer beim ORF kennen. Er arbeitete sich bis zum Chefredakteur des „Ohne Maulkorb“ hoch, den er zwischen 1981 und 1985 gründete. Daneben war er als freier Journalist tätig und schrieb „Fuilletons“ für die „Neuen AZ“ (1982 –86) zu diesem Zeitpunkt.

Harald Sicheritz durchlebte Ende der 1980er Jahre eine große Krise. Er erkrankte an Knochenkrebs und musste sich krankheitsbedingt das Knie und, wie er im Nachhinein betonte, viele Illusionen nehmen lassen. Nach erfolgreicher Genesung richtete er seine beruflichen Bemühungen neu aus. Er besuchte Filmseminare und studierte am renommierten American Film Institute in Los Angeles mit dem klaren Ziel, Filme zu machen.

Seine Filmkarriere begann 1991, als er bei der Uraufführung eines Bühnenstücks Roland Düringer und Alfred Dorfer kennenlernte, zwei relativ unbekannte Kabarettisten. „Muttertag“ war der Titel des Songs. Die Idee, darauf aufbauend einen Film zu drehen, der 1993 Premiere feierte, begeisterte ihn. Schnell stand fest, dass Sicheritz nach dem Erfolg dieser düsteren Komödie zu den renommiertesten Regisseuren Österreichs gehörte.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist „Muttertag“ Österreichs meistgesehener Film. Sicheritz arbeitete aber auch im dokumentarischen Genre, etwa 1993 mit „Otto Preminger Anatomie eines Filmemachers“. Parallel dazu erweiterte er seinen beruflichen Horizont weiter, indem er 1994 Filmanalysekurse bei Krysztof Kielowski und 1994 und 1995 Schreibworkshops bei Inga Karetnikova belegte.

Seit 1994 hat er hauptsächlich Drehbuchbücher geschrieben und mehrere Treatments und Schnitte für Film- und Fernsehserien geschrieben. Darüber hinaus realisierte er TV-Werbespots, TV-Magazine und Musikvideos sowie viele sehr erfolgreiche ORF-Fernsehsendungen („Kaisermühlen Blues“, „Die Gipfelzipfler“, „MA 2412“).

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Aber sein Hauptinteresse galt dem Filmemachen und er produzierte zahlreiche bemerkenswerte und höchst erfolgreiche Werke, wie „Qualtingers Wien“ (1997), „Fink fährt ab“ (1999), „Wanted“, „Poppitz“, „Darum“ oder die meisten zuletzt der Animationsfilm Hexe Lilli: The Journey to Mandolan” (2011).

Darüber hinaus war er als Lehrbeauftragter am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Wien tätig, wo er seine Expertise weitergab und daran arbeitete, die Zukunft des Mediums Film strukturell zu gestalten. 2009 war er Mitbegründer der Österreichischen Filmakademie.

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Darüber hinaus arbeitete er als Mitglied des Entwicklungsteams des Fachhochschul-Bachelorstudiengangs “Film-, TV-, and Media Production” an der Abteilung Film und Fernsehen der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien und leistete wertvolle Lehrassistenz als ” Film und Musik“ Lehrbeauftragter.

Kurt Palms’ sehr wirkungsvolles Spielfilmdebüt kam 2013 mit „Bad Fucking“. Seit Anfang 2009 beschäftigt er sich für mehrere Folgen des „Tatort“ mit diesem Genre. Erst kürzlich gelang ihm mit seiner ORF-Serie „Vorstadtweiber“ ein weiterer Triumph.

Seine Spezialität waren stets düstere Komödien, die er als Spiegel der österreichischen Gesellschaft nutzte und wie kein anderer heimischer Regisseur die Emotionen des Publikums zu spielen verstand.

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