
antje boetius ehemann | Boetius absolvierte ein zweijähriges Diplom-Biologiestudium an der Universität Hamburg. Sie studierte “Biologische Ozeanographie” an der Scripps Institution of Oceanography in San Diego. Für ihre Diplomarbeit über Tiefseebakterien verbrachte sie drei Monate an Bord verschiedener Forschungsschiffe im Pazifik und Atlantik.
Boetius promovierte 1996 an der Universität Bremen mit einer Dissertation zum Thema “Mikrobielle Stoffumsätze in den Tiefen der Arktis”. Von 1996 bis 1999 arbeitete sie als Postdoc am Institut für Ostseeforschung an einem Projekt, das sich mit den Tiefen des Indischen Ozeans beschäftigte. Anschließend wechselte sie an das Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie in Bremen, wo sie einen Forschungsschwerpunkt zur Erforschung unterseeischer Gasquellen entwickelte. Ein weiteres großes Forschungsinteresse von Boetius ist die Mikrobiologie der Methanemissionen im Ozean.
Boetius wurde als Assistant Professor an die Jacobs University Bremen berufen. Anschließend nahm sie eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Alfred-Wegener-Institut im Bereich Geologie an, wo sie auch als Projektkoordinatorin für eine Reihe von Verbundprojekten in Deutschland und der Europäischen Union in den Bereichen Biogeochemie und die Mikrobiologie von Methan im Ozean. Sie wurde auf eine Tenure-Track-Position als außerordentliche Professorin an die Jacobs University Bremen berufen.
Im selben Jahr wurde sie zur Direktorin der Forschungsgruppe “Mikrobielle Habitat” des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie berufen, die sich mit der Erforschung verschiedener Tiefseeökosysteme, Methanbiogeochemie, in-situ-Meerestechnologie und mikrobielle Biodiversität. Nach der Entdeckung des ersten „Methanfressers“ durch Boetius und Kollegen am Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie im Vorjahr konnte diese Forschungsgruppe die Existenz einer zweiten Art von Methan-fressenden Mikroorganismen nachweisen.
Antje Boetius untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane und Polarregionen, unter anderem mit besonderem Fokus auf die arktische Amplifikation, Veränderungen der biotischen Pumpe und mikrobielle Gemeinschaften im Ozean. Daneben interessiert sie sich auch für die Entdeckung von bisher unentdecktem Tiefseeleben, insbesondere von extremen Lebensgemeinschaften und Tiefseeökosystemen unter dem Eis, auf Meereis, in Seebergen, in Schlammvulkane und an gas- und wasserreichen Hydraten , sowie bei extremen Eis- und Wassertemperaturen.
Ihre Forschung zu den Umweltfolgen des Tiefseebergbaus zeigt die langfristigen Auswirkungen der Zerstörung des Meeresgrundes auf. AWI, MARUM und das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen arbeiten an einem Projekt zur Mikrobiologie des Lebensraums Ozean, auch Mikrobiologie des Meeres genannt, zusammen.
In ihrer Forschung wollen sie herausfinden, welche Rolle die mikrobiologische Vielfalt im Ozean bei der Erfüllung verschiedener Funktionen spielt. Sie untersucht unter anderem Methan- und Ethanol produzierende Mikroorganismen, die einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität der Meeresumwelt und des Klimas leisten.
Darüber hinaus ist Ihre Arbeitsgruppe bekannt für die Entwicklung neuartiger robotischer Instrumente für in-situ-Studien mariner Ökosysteme. Dazu gehören auch verschiedene Sensoren und Kamerasysteme, die die Überwachung physikalischer und chemischer Indikatoren für die Gesundheit des Ozeans ermöglichen.

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